o-s-s-i.de - Die Seite für präventive Tipps.  (akt. 14.10.2025)

🖥️ Digitaler Nachlass – was passiert mit meinen Daten, wenn ich nicht mehr da bin?

Nicht gerade ein Lieblingsthema – aber ein sehr wichtiges. 

Und zwar für jedes Alter.


Denn wer sich online bewegt, hinterlässt digitale Spuren – ganz automatisch.
Was bedeutet „digitaler Nachlass“?


Beim digitalen Nachlass geht es nicht darum, ein Testament online zu erstellen oder zu speichern.
Vielmehr betrifft er alle Daten, Konten und Zugänge, die Sie im Internet angelegt haben.


Das können sein:

▶️ Benutzerkonten in sozialen Netzwerken (z. B. Facebook, Instagram, X/Twitter)

▶️ Online-Shopping-Accounts (z. B. Amazon, eBay)

▶️ Online-Banking-Zugänge

▶️ E-Mail-Konten

▶️ Cloud-Speicher oder Abos von Streamingdiensten


Alle diese Zugänge sind meist mit persönlichen Passwörtern geschützt, die nur Sie selbst kennen.
Kommt es also zu einem Todesfall, können Angehörige oder Nachlassverwalter häufig nicht auf diese Konten zugreifen – obwohl sie eigentlich berechtigt wären.


Warum ist das wichtig?


▶️ Ohne Zugangsdaten können Hinterbliebene:
keine Online-Konten löschen oder kündigen, 
keine Daten sichern oder löschen.
▶️ Keine finanziellen Verpflichtungen (z. B. Abos oder Verträge) beenden.


Deshalb ist es sinnvoll, rechtzeitig Vorsorge zu treffen.
So können Sie vorsorgen:


  1. Zugangsdaten dokumentieren:
    Führen Sie eine Übersicht über Ihre wichtigsten Online-Konten und Passwörter.
    Diese Daten gehören in eine digitale Vollmacht oder in eine separate Liste.

  2. Sichere Lagerung:
    Bewahren Sie die Unterlagen oder den USB-Stick an einem sicheren Ort auf, etwa in einem Tresor, in einem Bankschließfach oder
    zusammen mit Ihrem Testament beim Amtsgericht.
    So stellen Sie sicher, dass Unbefugte keinen Zugriff erhalten.
    ❗ Von einer Aufbewahrung zu Hause in einem Umschlag oder in einer Schublade wird abgeraten.
  3. Vollmacht festlegen:
    Benennen Sie eine Person, die berechtigt ist, Ihre digitalen Angelegenheiten im Todesfall zu regeln.
    Diese Vollmacht sollte klar formuliert und schriftlich festgehalten werden.

  4. Einstellungen in Online-Diensten prüfen:
    Viele soziale Netzwerke bieten inzwischen eigene Lösungen für den digitalen Nachlass an.
    Dort können Sie festlegen, was mit Ihrem Profil im Todesfall geschehen soll oder wer Zugriff erhalten darf.
    👉 Informationen dazu finden Sie z. B. hier:
    Facebook, Twitter & Co.: So regeln Sie Ihren digitalen Nachlass (RP Online)
  5. Informieren Sie sich weiter:                                                                         Auch die Verbraucherzentrale bietet hilfreiche Tipps und Vorlagen zu   diesem Thema:
  6.   Digitaler Nachlass – Letzter Wille zu gespeicherten Daten (Verbraucherzentrale)

    Fazit:
    Der digitale Nachlass ist ein sensibles, aber sehr wichtiges Thema.

    Wer frühzeitig vorsorgt, entlastet Angehörige, vermeidet Datenmissbrauch und sorgt dafür, dass digitale Spuren im eigenen Sinne verwaltet werden.

    💡 Ein kleiner Schritt heute kann Ihren Liebsten später große Sorgen ersparen.